To Tool or Not to Tool
Für viele Unternehmen ist der Bereich Datenanalyse und Reporting ein reines Cost-Center: es wird nicht über den Nutzen nachgedacht, sondern nur über die entstehenden Kosten. Und wenn dann etwas nicht funktioniert? Dann ist das eingesetzte Tool schuld und es muss ein neues her. Und genau hier liegt oft der Gedankenfehler: Ob es um die Einführung eines neuen Tools oder die Ablösung eines bestehenden Systems geht, der Fokus liegt häufig rein auf der Technologie. In der Betrachtung und der Entscheidungsfindung dreht sich alles um die Features und Funktionen, die das nächste große Werkzeug bieten soll. Doch dieser Ansatz ist ein Trugschluss – und kann sogar fatale Folgen haben.
Rein auf das einzusetzende Tool fokussierte Projekte laufen Gefahr, zu teuer zu werden oder gar zu scheitern. Der Grund liegt auf der Hand: Ohne eine klare Zielsetzung und ohne eine durchdachte Datenstrategie bleibt der Einsatz eines Tools eine punktuelle Maßnahme ohne nachhaltigen Mehrwert.
Klare Zielsetzung ist entscheidend
Stellen Sie sich die Frage: Wofür mache ich das eigentlich? Was soll ein neues Reporting leisten? Welche Entscheidungen sollen unterstützt, welche Prozesse verbessert werden? Ohne eine präzise Antwort auf diese Fragen bleibt jedes noch so moderne Tool ein stumpfes Schwert.
Denn Datenprojekte sind niemals nur eine technische Herausforderung. Sie betreffen immer die drei Säulen People, Process und Technology. Es reicht nicht, ein Tool auszuwählen, wenn gleichzeitig die organisatorischen Prozesse und die Mitarbeitenden nicht eingebunden werden. Auch andersherum gilt: gegeben einem vordefinierten Toolstack kann über eine Anpassung der anderen beiden Säulen maximaler Nutzen erzielt werden.
Ganzheitliches Denken führt zum Erfolg
Wer sich statt auf die Technologie auf die Strategie fokussiert, denkt ganzheitlich und langfristig. Mit einem klaren Ziel vor Augen – etwa die Transformation zur datengetriebenen Organisation – lässt sich ein Weg definieren, der die gesamte Organisation einbindet. Das Tooling wird dabei zu einem Baustein unter vielen, aber eben nicht zum alles bestimmenden Faktor.
Entscheidende Vorteile
Effizienz: Neue Analysen können schneller erstellt werden, da die Prozesse standardisiert und aufeinander abgestimmt sind
Geschwindigkeit: Agilität und Marktfähigkeit des Unternehmens nehmen zu, da datengetriebene Prozesse schneller angepasst werden können
Wirtschaftlichkeit: Ungenutzte Umsatzpotenziale werden erschlossen, Kosteneinsparungen können realisiert werden
Insgesamt kehrt mehr Rationalität in die Entscheidungen ein, da Analysen mit überschaubarem Aufwand für alle verfügbar sind und dadurch leicht als Entscheidungsgrundlage genutzt werden können.
Faktor Mensch
Eines darf dabei nicht übersehen werden: Datenprojekte bedeuten immer Veränderung – und Veränderungen treffen häufig auf Widerstand. Der Erfolg einer Datenstrategie hängt maßgeblich davon ab, wie gut die Prinzipien des Change Managements eingehalten werden. Mitarbeiter müssen frühzeitig einbezogen und befähigt werden, mit neuen Prozessen und Technologien zu arbeiten. Dabei sollte man die Entscheidungen transparent kommunizieren und den Nutzen für das Unternehmen und den Einzelnen herausarbeiten.
Fazit
Die reine Fokussierung auf die Toolauswahl mag verlockend erscheinen, doch ohne eine übergreifende Datenstrategie bleibt der Nutzen begrenzt. Unternehmen, die das Potenzial ihrer Daten vollständig ausschöpfen wollen, müssen den Fokus auf klare Zielsetzungen, Prozesse und eine organisationsweite Strategie legen. So wird die Grundlage geschaffen, um datengetriebene Entscheidungen zu treffen – und das mit maximaler Geschwindigkeit und Effizienz.