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Effizientes KPI-Monitoring durch Anomaly Detection

Das Erkennen ungewöhnlicher Muster ist elementarer Bestandteil verschiedener Analyseansätze und hat eine lange Historie. Den Begriff Anomaly Detection kennt man aus spezifischen Bereichen wie der Betrugserkennung im Bankwesen oder der IT-Sicherheit. Wenn z.B. ein Login von einem neuen Gerät erfolgt oder an einem ungewöhnlichen Ort stattfindet, wird das als Anomalie gewertet und der Anwender per E-Mail um die Bestätigung des Vorgangs gebeten.

Anomaly Detection ist mitnichten ein exklusives Thema für die genannten Fachbereiche. Jedes Unternehmen steht vor der Herausforderung, Kennzahlen zu überwachen, um bei Abweichungen schnellstmöglich reagieren zu können. Insbesondere unter Berücksichtigung der ständig wachsenden Datenmengen bietet eine skalierbare Möglichkeit, ungewöhnliche Beobachtungen effizient und automatisiert zu identifizieren, ein großes Potenzial.

Anomaly Detection eröffnet interessante Möglichkeiten für ein effizientes und mehrschichtiges KPI-Monitoring und ist damit die ideale Ergänzung zu Dashboards. Typischerweise wird zwischen drei Arten von Anomalien unterschieden:

Punktuelle Anomalien
Punktuelle Anomalien sind das, was man gemeinhin unter einer Anomalie versteht. Sie liegt dann vor, wenn eine Beobachtung weit außerhalb des üblichen Wertebereichs liegt. Wenn sich bspw. monatliche Kosten normalerweise zwischen 10.000 und 20.000 Euro bewegen, würde ein auftretender Wert von 0 oder 100.000 Euro als punktuelle Anomalie bezeichnet.
Methoden zur punktuellen Anomalie-Identifikation sind: Z-Score, Isolation Forest, Local Outlier Factor (LOF).

Kontextuelle Anomalien
Kontextuelle Anomalien betrachten nicht nur den einzelnen Wert, sondern auch dessen Beziehung zu anderen Variablen. Der Wert selbst mag unauffällig erscheinen, doch im Kontext kann er ungewöhnlich sein. Ein Beispiel: Die Bestellzahlen steigen, während gleichzeitig die durchschnittlichen Bestellwerte plötzlich sinken. Solche Veränderungen bleiben bei einer rein visuellen Analyse von Dashboards oft lange unentdeckt.
Methoden zur kontextuellen Anomalie-Identifikation sind: Conditional Random Fields (CRF), Support Vector Machine (SVM), Bayesian Networks.

Kollektive Anomalien
Kollektive Anomalien treten auf, wenn eine ganze Gruppe von Datenpunkten von der Norm abweicht. Dabei sind die einzelnen Werte für sich genommen oft nicht auffällig. Beispielsweise mag es normal sein, dass bestimmte Produkte an einzelnen Tagen nicht verkauft werden. Sollte jedoch eine ganze Woche lang kein Verkauf stattfinden, deutet dies auf ein größeres Problem hin.
Methoden zur kollektiven Anomalie-Identifikation sind: DBSCAN, Hidden Markov Models (HMM).

Von Statistik bis KI
Um die unterschiedlichen Anomalien erkennen zu können, gibt es eine Vielzahl möglicher Lösungen von klassischer Statistik bis hin zu modernsten KI-Ansätzen. Oftmals lassen sich bereits mit vergleichsweise einfachen Methoden große Erkenntnisse erzielen. Welcher Ansatz der richtige ist, hängt von der Komplexität der Prozesse und der gewünschten Fehlertoleranz ab, ist also eine Einzelfallentscheidung.

Der Einsatz von Anomaly Detection ist in jedem Fall ein echter Wettbewerbsvorteil und bietet eine quantitativ gestützte Lösung zur Risikoreduzierung. Falls Du Anwendungsfälle hast, bei denen Du mittels Anomalie Detection frühzeitig gegensteuern möchtest, kannst Du uns gerne ansprechen. Wir haben das Knowhow und die Tools, Dich pragmatisch und zielführend zu unterstützen.

Make or Buy

Bestehende BI-Tools oder spezialisierte Software – für wen welcher Weg der richtige ist

Das ESG-Reporting (Environmental, Social, Governance) stellt Finanzleiter und Controller vor ein entscheidenden Dilemma: Soll das ESG-Reporting in die bestehende BI-Infrastruktur integriert werden, die bereits für Finanzanalysen genutzt wird, oder lohnt sich die Investition in eine spezialisierte ESG-Software?

Auf der Habenseite bestehender BI-Tools stehen Vorteile wie Kostenersparnis, vertraute Bedienung und die Möglichkeit, ESG- und Finanzdaten in einer zentralen Plattform zu analysieren. Spezialisierte ESG-Lösungen punkten durch vorgefertigte Templates zur Erfassung komplexer Nachhaltigkeitsdaten und erleichtern die Erfüllung regulatorischer Anforderungen.

Die Entscheidung für oder gegen spezialisierte Software hängt stark von den individuellen Anforderungen des Unternehmens, den vorhandenen Ressourcen und der strategischen Bedeutung von ESG-Reporting ab.

ESG Reporting auf Basis bestehender BI-Tools

  • Die Nutzung bestehender BI-Tools für die Abbildung von ESG-Reportings ist effizient, kostensparend und ermöglicht eine zentrale Datenbasis, in der Finanz- und ESG-Daten integriert werden können. Sie bieten Flexibilität und eine vertraute Umgebung, die kosteneffizient ist, die Lernkurve verkürzt und dynamische Anpassungen erlaubt.

Spezialisierte ESG-Software

  • bietet tiefgehende, branchenspezifische Funktionen und vorgefertigte Frameworks, die es leichter machen, ESG-Standards wie GRI oder SASB  einzuhalten. Sie werden mit vorgefertigten Analysen ausgeliefert, bilden häufig Branchenstandards ab und können Benutzerführungen als Hilfestellung beinhalten.

Für wen sich welche Variante lohnt

  • Unternehmen mit hohen regulatorischen Anforderungen, komplexen ESG-Daten (z. B. CO₂-Fußabdruck) oder ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategien sollten spezialisierte Tools in Betracht ziehen. Besonders relevant ist dies für Branchen wie Energie, Produktion oder Finanzdienstleistungen, in denen ESG ein strategisches Kernthema darstellt.
  • Mittelständische Unternehmen oder solche mit weniger anspruchsvollen ESG-Anforderungen können bestehende BI-Tools nutzen, insbesondere wenn eine starke BI-Infrastruktur bereits vorhanden ist. Dies ist ideal, wenn ESG-Daten eher ergänzend zu Finanzdaten betrachtet werden und keine hochkomplexen Analysen erforderlich sind.

Kritischer Erfolgsfaktor Datenintegration

  • Nachvollziehbare Datenaggregation ist eine notwendige Bedingung beim ESG-Reporting, unabhängig davon, ob bestehende BI-Tools oder spezialisierte ESG-Software eingesetzt werden. Dies liegt daran, dass ESG-Daten aus einer Vielzahl von internen und externen Quellen stammen und mit Finanz- sowie operativen Daten konsistent verknüpft werden müssen.

 

EVACO goes Urban Zero

Ruhrort wird enkelfähig und wir sind dabei

Stadtteil im Wandel
Mit dem neuen Firmensitz in Duisburg Ruhrort steht EVACO sinnbildlich für die Transformation des traditionsreichen Stadtteils. Ruhrort, einst geprägt durch die industrielle Blütezeit, steht heute im Mittelpunkt von Transformation und Innovation. Das städtebauliche Vorhaben Urban Zero markiert dabei einen entscheidenden Schritt, um Ruhrort zu einer Modellregion für nachhaltige Stadtentwicklung zu machen. Die neue EVACO Zentrale reiht sich nahtlos in die Dynamik des Stadtteils ein und verstärkt den positiven Wandel.

Ruhrort im Fokus: Vergangenheit und Zukunft verbinden
Als historischer Hafenstandort ist Duisburg Ruhrort durch einen einzigartigen Charakter gekennzeichnet, der Tradition und Moderne vereint. Urban Zero markiert den Versuch, diesen Stadtteil zu einem Vorreiter für klimaneutrales und zukunftsorientiertes Leben und Arbeiten zu machen und als erster Stadtteil weltweit bis 2029 in die vollständige Klimaneutralität zu transformieren. Energieeffiziente Gebäude, nachhaltige Mobilität und innovative Technologien bilden das Fundament dieser Vision.

EVACO ist ein weiterer Innovationstreiber in Ruhrort
Die Ansiedlung von Unternehmen wie EVACO zeigt, dass Ruhrort zunehmend als attraktiver Standort für zukunftsgerichtete Wirtschaftszweige wahrgenommen wird. Das neue Quartier symbolisiert die Verbindung von technologischer Expertise und regionaler Verankerung. Der Anbieter für Datenanalyse, Business-Intelligence und KI-Lösungen beweist mit seinen Kunden, dass Digitalisierung ein integraler Bestandteil wirtschaftlichen Aufbruchs und nachhaltigen Wirtschaftens ist. EVACO unterstützt Unternehmen bei der Nachhaltigskeitsberichterstattung wie z.B. ESG-Reporting.

Ein Ausblick auf das Ruhrort von morgen
Das neue EVACO-Hauptquartier in der Nähe des Enkelfähig Campus ist ein weiterer Baustein in der Revitalisierung von Duisburg Ruhrort. Gemeinsam mit Initiativen wie Urban Zero trägt EVACO dazu bei, die Zukunftsfähigkeit des Stadtteils zu sichern und einen Ort zu schaffen, an dem Tradition, Innovation und Nachhaltigkeit harmonisch miteinander verbunden werden. Die Synergie zwischen wirtschaftlichem Fortschritt und nachhaltiger Stadtentwicklung schafft eine Umgebung, die sowohl Unternehmen als auch Bewohnern neue Perspektiven eröffnet und beweist, dass Ruhrort mehr ist als ein Ort mit Geschichte – es ist ein Stadtteil mit Zukunft.

Monitoring und Anpassung

ESG-Reporting ist keine Hürde in einem Hindernislauf, sondern ein Training, das man aufnimmt, um kontinuierlich und langfristig besser zu werden.

Managementprinzipien für erfolgreiches ESG-Reporting. Folge 5: Kontinuierliche Überwachung und Anpassung

Die kontinuierliche Überwachung und Bewertung erhobener Daten und mögliche Anpassung der Routinen und Maßnahmen ist aus mehreren Gründen ein Schlüsselprinzip für erfolgreiches ESG Reporting:

Agilität und Resilienz fördern
Unternehmen operieren in dynamischen Umfeldern und müssen auf veränderliche Marktbedingungen und Stakeholder-Erwartungen reagieren. Engmaschiges und umfassendes Monitoring stärkt die Reaktions- und Widerstandsfähigkeit. Gesetze und regulatorische Anforderungen entwickeln sich ständig weiter (z. B. EU-Taxonomie, CSRD). Eine kontinuierliche Überwachung stellt sicher, dass das unternehmerische Handeln den relevanten Normen entspricht und auf Änderungen vorbereitet ist.

Entscheidungsgrundlage verbessern
Hochwertige und aktuelle Daten, Plan-Ist-Abgleiche und fundierte Prognosen ermöglichen robuste Managemententscheidungen. Anpassungen, die auf dieser Grundlage vorgenommen werden, verbessern die Effektivität der ESG-Strategie und tragen zur Zielerreichung bei.

Risiken minimieren
Klimarisiken, Lieferkettenprobleme oder veränderte regulatorische Rahmenbedingungen können fortlaufend berücksichtigt und bewertet werden. Dieser kontinuierliche Prozess hilft, frühzeitig zu reagieren und Strategien anzupassen.

Wettbewerbsvorteile schaffen
Unternehmen, die flexibel auf Markt- und Umweltveränderungen reagieren können, sind oft innovativer und wettbewerbsfähiger. Dynamisches ESG-Reporting stärkt die Marktposition und Zukunftsfähigkeit

Nachhaltige Wertschöpfung sicherstellen
ESG-Themen wie Ressourceneffizienz, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung sind eng mit langfristiger Wertschöpfung verknüpft. Kontinuierliches Reporting stellt sicher, dass ESG-relevante Themen nachverfolgt und umgesetzt werden.

Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufbauen
ESG-Daten sind komplex und stammen aus einer Vielzahl an Quellen. Eine fortlaufende Überprüfung stellt sicher, dass die Datenqualität hochwertig ist, Fehler korrigiert und ESG-Themen ernst genommen werden. Dies fördert Vertrauen bei Investoren, Kunden und Mitarbeitern, was wiederum die Reputation und die Attraktivität des Unternehmens stärkt.

Effektive Zielsteuerung
ESG-Strategien und -Ziele sind oft langfristig angelegt. Ohne kontinuierliche Überwachung und Anpassung können Abweichungen unbemerkt bleiben und die Zielerreichung gefährdet werden.

Fazit
ESG-Reporting ist ein Effizienz- und Optimierungswerkzeug, das nachhaltiges Wirtschaften ermöglicht, Risiken minimiert und die Marktposition von Unternehmen stärkt. Durch kontinuierliches Monitoring erlaubt das die Anpassung und Feinjustierung von Strategien und geht daher weit über die reine Erfüllung von Compliance-Themen hinaus.

 

Allianz für Entwicklung und Klima

EVACO ist Unterstützer der Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Jetzt ist es offiziell: wir sind stolz darauf, der Allianz für Entwicklung und Klima als offizieller Unterstützer anzugehören. Diese Auszeichnung unterstreicht das EVACO-Engagement, Unternehmen und Organisationen mit innovativen Technologien bei Nachhaltigkeitsprojekten zu unterstützen.

Die Allianz für Entwicklung und Klima ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und hat sich zum Ziel gesetzt, Klimaschutz mit nachhaltiger Entwicklung zu verbinden. Die Mitglieder und Unterstützer der Allianz verpflichten sich, durch Klimaschutzmaßnahmen nicht nur CO₂-Emissionen zu reduzieren, sondern gleichzeitig Entwicklungsprozesse zu fördern und so die Agenda 2030 der UNO umzusetzen.

Daten und Künstliche Intelligenz sind unverzichtbar

EVACO bringt umfassendes Know-how im Bereich Daten und Business Intelligence (BI) in die Allianz ein und unterstützt Unternehmen und Organisationen dabei, die richtigen Entscheidungen zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDG) zu treffen. Daten und der Einsatz Künstlicher Intelligenz tragen zur Verbesserung von Prognosen und Optimierung von Prozessen bei. Analysetools ermöglichen transparentes Monitoring von Emissionen und deren Kompensation.

EVACO unterstützt mit dem ESG-Hub bei der praktischen Umsetzung von Data-Driven Sustainability. Anwenderbeispiele sind Energieverbrauchs-Dashboards oder KI-gestützte Steuerung zum Messen und Reduzieren des Energieverbrauchs. HR-Cockpits liefern Kennzahlen im „Sozialen Sektor“, während Prozessanalysen Zahlungsströme überwachen und übermitteln.

Nachhaltigkeitsberichte wie das ESG Reporting mit wenig Aufwand und validen Daten sind die logische Konsequenz. Für regulatorisches Wissen oder die Wesentlichkeitsanalyse arbeiten wir in einer strategischen Partnerschaft mit der Ingdilligenz GmbH zusammen. Die Abgrenzung liegt in den Kernkompetenzen inhaltliche Analyse (Ingdilligenz) und Tool-Kompetenz und technische Umsetzung (EVACO GmbH).

Auch nicht berichtspflichtige Unternehmen profitieren vom ESG-Hub bei der Erfüllung staatlicher Normen. Meldepflichtige Informationen gemäß Abfallrecht, Kreislaufwirtschaftsgesetz, Verpackungsgesetz etc. werden als automatisierte Mengenmeldungen übermittelt.

Schulung und Weiterbildung

Aktuelles Know-how stellt sicher, dass alle Ebenen einer Organisation die Bedeutung von ESG verstehen und erkennen, wie sie dazu beitragen können.

Managementprinzipien für erfolgreiches ESG-Reporting. Folge 4: Schulung und Weiterbildung

ESG-Reporting ist ein dynamisches Thema. Die Ergebnisqualität hängt eng mit den Kenntnissen und Fähigkeiten der involvierten Personen und unternehmensweiter Aufklärung zusammen – aus folgenden Gründen:

Komplexität der ESG-Anforderungen 

ESG-Reporting erfordert umfassende Kenntnisse über relevante Standards, wie CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive). GRI (Global Reporting Initiative) oder SASB (Sustainability Accounting Standards Board). Diese Standards sind komplex und werden permanent novelliert. Durch regelmäßige Weiterbildung stellen Unternehmen sicher, dass ihre Berichterstattung den aktuellen regulatorischen Anforderungen und internationalen Best-Practices entspricht.

Vermeidung von Compliance-Risiken 

Unternehmen, die ESG-Reporting nicht korrekt umsetzen, riskieren finanzielle und rechtliche Konsequenzen. Durch gezielte Schulungen können Mitarbeitende Compliance-Vorgaben besser verstehen und umsetzen, wodurch potenzielle Risiken minimiert werden.

Datenqualität und Genauigkeit 

Eine zentrale Herausforderung im ESG-Reporting ist die Verlässlichkeit der erhobenen Daten. Mitarbeitende, die geschult sind, lernen, wie sie Daten korrekt erheben, analysieren und berichten, was die Genauigkeit und Glaubwürdigkeit des ESG-Reports erhöht.

Förderung einer nachhaltigen Unternehmenskultur 

Durch Schulungen zum Thema ESG wird das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung auf allen Ebenen des Unternehmens geschärft. Mitarbeitende verstehen besser, wie ihre Arbeit zur Gesamtstrategie und den ESG-Zielen des Unternehmens beiträgt, was wiederum eine nachhaltige Unternehmenskultur fördert.

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit 

Unternehmen, die ESG-Reporting professionell und glaubwürdig betreiben, gewinnen nicht nur das Vertrauen von Investoren, sondern auch von Kunden und anderen Stakeholdern. Weiterbildungen im ESG-Bereich helfen, die Erwartungen dieser Interessengruppen zu erfüllen und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Verbesserung der strategischen Entscheidungsfindung 

Schulungen vermitteln Führungskräften die nötigen Fähigkeiten, um ESG-Daten als strategisches Werkzeug zu nutzen. Fundiertes Wissen über ESG-Kriterien ermöglicht es, Risiken und Chancen frühzeitig zu erkennen und nachhaltige Entscheidungen zu treffen, die den langfristigen Erfolg des Unternehmens unterstützen.

Aktuelles und breit gestreutes ESG-Know-how ist nicht nur Basis für einen formal korrekten Nachhaltigkeitsbericht. Es erhöht die unternehmensweite Identifikation mit dem Thema und damit die Motivation, sich einzubringen. Das mündet in qualitativ besseren Ergebnissen, minimiert Fehlerrisiken und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit im Interesse aller Stakeholder.

 

Klare Verantworlichkeiten

Klare Zuständigkeiten sorgen dafür, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung effektiv umgesetzt, überwacht und kommuniziert werden kann. 

Managementprinzipien für erfolgreiches ESG-Reporting: Folge 3: Zuweisung von Verantwortlichkeiten

Die Zuweisung von Verantwortlichkeiten ist aus mehreren Gründen entscheidend für ein erfolgreiches ESG-Reporting:

Klare Kompetenzen, Rechte und Pflichten

Wenn klar ist, wer für bestimmte ESG-Bereiche verantwortlich ist, gibt es eindeutige Anlaufstelle für Fragen, Entscheidungen und Berichte. Dies verhindert Reporting-Lücken, Kompetenzgerangel und Überschneidungen.

Eindeutige Rollenverteilung

Verantwortlichkeiten stellen sicher, dass ESG-Ziele nicht nur formuliert, sondern auch tatsächlich umgesetzt werden. Ohne klare Zuweisungen ist die Gefahr größer, dass ESG-Themen nicht weiter verfolgt und keine Fortschritte erzielt werden.

Verbesserungsmanagement

Durch klare Verantwortlichkeiten können gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der ESG-Performance ergriffen und Fortschritte regelmäßig bewertet werden.

Transparenz

Klare Zuständigkeiten erhöhen die Transparenz und ermöglichen es Stakeholdern, Details bei Bedarf konkret nachzuvollziehen. Das erhöht die Glaubwürdigkeit und Kompetenz des Unternehmens.

Risikomanagement

Verantwortlichkeiten im ESG-Reporting helfen, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Zum Beispiel kann ein verantwortlicher Mitarbeiter für Umweltfragen schneller auf regulatorische Änderungen reagieren.

Eindeutige und kompetente Kommunikation

Klare Verantwortlichkeiten erleichtern die Kommunikation innerhalb des Unternehmens und mit externen Stakeholdern, da klar geregelt ist, wer welche Informationen liefert und für deren Richtigkeit sorgt.

Glaubwürdige Unternehmenskultur

Wenn ESG-Verantwortlichkeiten auf allen Ebenen klar definiert sind, wird das Thema besser in die Unternehmenskultur integriert und im Alltag gelebt.

Lohnende Vorabeit
Unternehmen, die Verantwortlichkeiten vorab festlegen, profitieren von einer höheren Umsetzungsgeschwindigkeit und Ergebnisqualität von ESG Reportings und Initiativen. Positive Nebeneffekte sind eine hohe Identifikation und Sachkompetenz in den jeweiligen Fachbereichen, die in Kosteneinsparungen durch Effizienzsteigerung münden.

GenAI ohne Halluzinationen

Retrieval-Augmented Generation überwindet bisherige Limitationen von GenAI im Unternehmenskontext

Generative Künstliche Intelligenz (GenAI) ist derzeit das Gesprächsthema und hat das Potenzial, unsere Arbeits- und Lebensweise grundlegend zu verändern. Obwohl GenAI bereits in der Lage ist, Texte zu erzeugen, die kaum von denen menschlicher Autoren zu unterscheiden sind, reicht die Qualität oft nicht aus, um im beruflichen Alltag zuverlässig eingesetzt zu werden. Unvollständige oder fehlerhafte Antworten von Sprachmodellen wie ChatGPT haben zu Unsicherheiten geführt und das Vertrauen in diese Technologien beeinträchtigt. Doch das muss nicht so bleiben: Mit einem neuen Ansatz lassen sich diese Herausforderungen leicht überwinden, sodass Unternehmen das Potenzial von GenAI bereits heute voll ausschöpfen können.

Eine anschauliche Analogie hilft, die Grenzen von Sprachmodellen besser zu verstehen: Stellen Sie sich einen Bibliothekar vor, der Zugang zu einer riesigen Sammlung von Büchern und Dokumenten hat. Er kennt den Inhalt jedes zugänglichen Buches auswendig und kann auf jede Frage basierend auf diesem Wissen antworten. Wird ihm jedoch eine Frage zu einem aktuellen Ereignis gestellt, das nach der letzten Aktualisierung seiner Sammlung eingetreten ist, oder nach Informationen aus Büchern gefragt, die er noch nie gesehen hat, kann er keine präzise Antwort geben. Dieses Phänomen ähnelt dem „Halluzinieren“ von Large Language Models (LLMs), bei dem Modelle Texte generieren, indem sie das nächste wahrscheinliche Wort vorhersagen – selbst dann, wenn sie unsicher sind, anstatt eine Wissenslücke zu erkennen.

Wie lässt sich dieses Problem lösen? Ähnlich wie beim Onboarding eines neuen Mitarbeiters, der mit den notwendigen Informationen ausgestattet wird, stellen wir dem Sprachmodell die für unseren Anwendungsfall relevanten Daten zur Verfügung. Dieser Ansatz, bekannt als Retrieval-Augmented Generation (RAG), ergänzt das Modell mit einer Vektordatenbank, die gesammelte Texte durchsuchbar macht. Bei einer Anfrage durchsucht das Modell diese Bibliothek und kombiniert die Ergebnisse mit seinem vorhandenen Wissen. Dadurch werden präzise Antworten inklusive Quellenangaben ermöglicht.

Die Einsatzmöglichkeiten von RAG sind vielfältig: Medizinische oder rechtliche Fachberatungen können in Sekundenschnelle mit verlässlichen Quellverweisen erfolgen. Tausende Zeilen Code lassen sich effizient durchsuchen und analysieren, sodass neu generierter Code direkt den unternehmerischen Standards entspricht. Zudem können Chatbots entwickelt werden, die rund um die Uhr alle unternehmensspezifischen Informationen bereitstellen. Es gibt für jedes Unternehmen schon heute viele Gründe sich mit GenAI und RAG auseinanderzusetzen.

Wie diese innovativen Lösungen mit DataRobot umgesetzt werden können, demonstrieren wir in diesem Video.

Teamwork: ein Muss für erfolgreiches ESG-Reporting

Aus Unternehmenssicht ist ESG ein Querschnittsthema, weil die Inhalte so komplex und vielfältig sind, dass sie das Fachwissen und die Perspektiven mehrerer Disziplinen erfordern.

Managementprinzipien für erfolgreiches ESG-Reporting: Folge 2: Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die Verbindungen ziehen sich quer durch alle Abteilungen – unabhängig von Unternehmensgröße oder Branche. Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist aus mehreren Gründen ein entscheidender Faktor für den Erfolg des ESG-Reportings:

Umfassende Datenerfassung und -analyse:
ESG-Reporting erfordert die Sammlung und Analyse aller als wesentlich identifizierten Daten. Das kann jeden Bereich von Einkauf über Personal und Umweltmanagement bis Controlling betreffen. Nur Experten der jeweiligen Fachgebieten können beurteilen, welche Daten relevant sein können, wo sie korrekt erfasst werden können und wie sie zu interpretieren sind

Wechselseitige Abhängigkeiten:
ESG-Themen sind oft über Abteilungsgrenzen hinweg miteinander verwoben. Z.B. haben Änderungen der Beschaffungswege und -quellen Auswirkungen auf CO2 Emissionen, Abfallmengen oder Arbeits- und Sozialstandards. Interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht es, solche Wechselwirkungen zu erkennen und umfassende, kohärente Berichte zu erstellen, die alle relevanten Aspekte berücksichtigen. Das gilt insbesondere für planungsrelevante Entscheidungen.

Regulatorischer Anforderungen:
ESG-Reporting unterliegt gesetzlichen Normen, aber auch branchenspezifischen Besonderheiten. Das macht die frühzeitige Abstimmung von Compliance-Experten, Branchenkennern und Wirtschaftsprüfern unabdingbar, um sicherzustellen, dass die bereitgestellten Daten allen Berichtsanforderungen entsprechen..

Strategische Entscheidungsfindung:
Um jenseits der Berichtspflicht Optimierungspotenzial aus den Ergebnissen eines ESG-Reportings auszuschöpfen, müssen Fachleute aller Bereiche und Entscheider zusammen arbeiten. Nur so können fundierte unternehmerische Entscheidungen getroffen werden, die sowohl wirtschaftlich sinnvoll als auch sozial und ökologisch nachhaltig sind.

Ganzheitliche Kommunikation:
ESG-Berichte richten sich an unterschiedliche Zielgruppen wie Gesetzgeber, Investoren, Kunden, Mitarbeiter oder allgemeine Öffentlichkeit. Eine effektive Kommunikation der erzielten Erkenntnisse, Verbesserungen, Einsparungen und Effekte erfordert das Zusammenspiel von Fachleuten aller Bereiche, um die gewonnenen Informationen verständlich zu kommunizieren.

Must-haves für erfolgreiches ESG-Reporting

Um ESG-Reporting erfolgreich zu implementieren, sind bestimmte Managementprinzipien zwingend. Die fünf wichtigsten lauten:

• Engagement der Führungsebene
• Interdisziplinäre Zusammenarbeit
• Zuweisung von Verantwortlichkeiten
• Schulung und Weiterbildung
• Kontinuierliche Überwachung und Anpassung

In der Folge werden diese Grundvoraussetzungen skizziert.

Folge 1: Engagement der Führungsebene

Die Unterstützung und das Engagement des Top-Managements sind entscheidend für den Erfolg des ESG-Reporting. Sie müssen ESG als strategische Priorität anerkennen, kommunizieren und die notwendigen Ressourcen sowie die organisatorische Ausrichtung bereitstellen.
Elementare Voraussetzungen sind:

Strategische Prioritätensetzung:
Nur die Führungsebene hat die Macht, ESG-Themen als strategische Prioritäten festzulegen. Ohne diese Gewichtung wird ESG als nebensächlich betrachtet, was zu mangelnder Ressourcenallokation und Fokussierung führt.

Ressourcenbereitstellung:
Die Implementierung eines ESG-Reporting erfordert finanzielle, personelle und technologische Ressourcen. Insbesondere die initiale Durchführung ist ein Kraftakt. Die Führungsebene ist nicht nur für die Ressourcen-Allokation verantwortlich. Sie hat auch sicherzustellen, dass Ressource effizient genutzt werden.

Unternehmenskultur und Motivation:
Aktives Treiben und Unterstützen von ESG-Themen durch die Chefetage sendet ein starkes Signal an die gesamte Organisation. Dies beeinflusst die Unternehmenskultur, das Mindset und motiviert alle Mitarbeiter, ESG-Ziele zu unterstützen und in ihre täglichen Aufgaben zu integrieren.

Vertrauen und Glaubwürdigkeit:
Management Involvement trägt zur Glaubwürdigkeit des ESG-Reporting bei. Externe Stakeholder, wie Investoren und Kunden, vertrauen eher einem Unternehmen, in dem die oberste Führungsebene ESG ernst nimmt und persönlich dafür eintritt.

Entscheidungsfindung und Governance:
Führung spielt eine Schlüsselrolle bei der Festlegung der Governance-Strukturen für ein effektives ESG-Reporting. Dazu gehört die Einrichtung von Kontrollmechanismen und die Sicherstellung der Integration von ESG in unternehmerische Entscheidungsprozesse.
Ohne glaubhaftes Top-Management Buy-In wird ESG als weitere bürokratische Arbeitsbeschaffung abgestempelt, Akzeptanzprobleme aufwerfen und inhaltlich scheitern.

Von Prosa zu Fakten

Der Weg zum ESG-Reporting

Das ESG-Reporting (Environmental, Social, Governance) ist ein mehrstufiger Prozess, der Unternehmen dabei unterstützt, umfassend und transparent über ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu berichten. Dieser Prozess reicht von der Wesentlichkeitsanalyse bis hin zur Erstellung des finalen ESG-Berichts. Hier sind die wesentlichen Schritte, die dabei durchlaufen werden:

1. Wesentlichkeitsanalyse

Zu Beginn des ESG-Reportings steht die Wesentlichkeitsanalyse. Ziel ist es, die wesentlichen ESG-Themen zu identifizieren, die sowohl für das Unternehmen als auch für seine Stakeholder von Bedeutung sind. Dies geschieht durch verschiedene Methoden wie Stakeholder-Befragungen, Workshops und Benchmarking gegen Branchenstandards. Das Ergebnis ist ein Materialitätsdiagramm, das die Prioritäten und die Relevanz der verschiedenen ESG-Themen aufzeigt.

2. EFRAG-Datenpunkte

Im nächsten Schritt geht es um die Erfassung spezifischer ESG-Datenpunkte basierend auf den Standards der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG). Diese Datenpunkte decken Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien ab. Die Integration der EFRAG-Standards in die unternehmensinternen Reporting-Systeme ist entscheidend, um die Verfügbarkeit und Qualität der Daten sicherzustellen.

3. Datensammlung

Die Datensammlung umfasst die systematische Erfassung, Konsolidierung und Validierung der relevanten ESG-Daten aus verschiedenen Unternehmensbereichen. Hierfür kommen spezialisierte ESG-Reporting-Software und -Plattformen zum Einsatz, die den Prozess automatisieren und vereinfachen. Datenquellen können interne Daten (z.B. Betriebs- und HR-Daten) sowie externe Daten (z.B. Lieferantendaten, Marktstudien) sein.

4. Erstellung des ESG-Berichts

Der abschließende Schritt ist die Erstellung des ESG-Berichts. Der Bericht sollte eine klare Struktur aufweisen, die die wesentlichen ESG-Themen, die Methodik der Datensammlung sowie die erzielten Fortschritte und geplanten Maßnahmen detailliert darstellt. Internationale Reporting-Standards wie GRI, SASB oder TCFD dienen als Orientierung. Eine externe Überprüfung und Verifizierung des Berichts durch unabhängige Dritte erhöht die Glaubwürdigkeit und Transparenz. Schließlich wird der fertige ESG-Bericht auf der Unternehmenswebsite und anderen relevanten Plattformen veröffentlicht und an die Stakeholder kommuniziert.

Dieser strukturierte Ansatz gewährleistet eine transparente und glaubwürdige Berichterstattung, die den Anforderungen der Stakeholder und regulatorischen Vorgaben gerecht wird. Unternehmen, die diesen Prozess durchlaufen, können ihre Nachhaltigkeitsleistung effektiv kommunizieren und ihre Position als verantwortungsbewusste Akteure in ihrer Branche stärken.

ESG & CSRD: Return on Investment

Mehr Chancen als Risiken

Mit Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive CSRD werden Non-Financial Reportings mit Finanzkennzahlen gleichgestellt. Unternehmen sind Berichts-pflichtig in den Themenfeldern Environment, Social und Governance. Der Aufwand für ein ESG Reporting ist erheblich und umfasst unmittelbare und mittelbare Investitionen.

Unmittelbare Investitionen umfassen Personal, Softwaretools und Dienstleistungen, die zur Berichterstellung benötigt werden. Qualifiziertes Personal wird rekrutiert oder intern geschult. Die Reporting-Infrastruktur kann durch Einführung spezialisierter Software oder Modifikation bestehender Tools aufgebaut werden. Externe Berater sind in der Initialphase eines ESG-Reportings ratsam (Wesentlichkeitsanalyse etc.) und als Wirtschaftsprüfer unabdingbar.

Mittelbare Investitionen ergeben sich durch indirekt verursachte Kosten.
Dazu zählen Stakeholder-Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Nachhaltigkeitsprojekte, aber auch soziale Initiativen zur Förderung von Diversität, Gleichberechtigung oder Inklusion. Auch Governance-Maßnahmen wie Compliance-Programme und Ethik-Richtlinien sind mittelbaren Investitionen zuzurechnen.

Lohnende Investition ESG Reporting
Unternehmen, die in ESG Reporting investieren, profitieren von Effekten, die zu einem positiven Return on Investment (ROI) führen. Early Adopters und ESG Champions weisen eine 6 %-Punkte höhere EBIT-Marge aus als der Branchendurchschnitt.

Preis-Premium durch grüne Differenzierung
Produkte mit hohem Nachhaltigkeitswert erzielen aufgrund von Nachfrage- und Imagevorteilen höhere Preise – insbesondere im B2B-Segment und institutionellen Einkaufsprozessen.

Markenwert und Kundenloyalität
Verbraucher und Geschäftspartner bevorzugen zunehmend verantwortungsvoll handelnde Unternehmen. Eine starke ESG-Performance verbessert das Markenimage und steigert die Kundenloyalität.

Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen
Durch ESG-Performance Management können Unternehmen operative Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen realisieren. Energieeinsparungen
und Recyclingquoten haben Mehrfacheffekte in Form reduzierter Materialeinsätze und CO2-Kosten.

Zugang zu Kapital
Unternehmen mit robusten ESG-Praktiken gelten als weniger risikobehaftet, was den Zugang zu günstigen Finanzierungskonditionen erleichtert. Börsennotierte Unternehmen mit hohen ESG-Ratings ziehen ESG-orientierte Investoren an, was die Nachfrage nach den Aktien dieser Unternehmen erhöht und deren Zugang zu Kapital verbessert.

Attraktivität als Arbeitgeber
Unternehmen mit etablierten ESG-Praktiken sind attraktive Arbeitgeber, die leichter talentierte Mitarbeiter finden und binden. Das steigert Produktivität und Innovationskraft.

Transparente Risikosteuerung
ESG Reporting hilft Unternehmen, potenzielle Risiken zu identifizieren und zu managen. Das führt langfristig zu Kosteneinsparungen und zur Vermeidung von Reputationsverlusten.

Regulatorische Compliance:
Das ESG-Reporting unterstützt Unternehmen, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und sich auf zukünftige Regulierungen vorzubereiten. Dies reduziert das Risiko von Strafen und Rechtskosten.

Die tatsächliche Höhe des ROI von ESG-Investitionen variiert nach Branche und Einzelfall. Studien und Berichte von z.B. Harvard Business School und McKinsey zeigen aber deutlich, dass Unternehmen mit soliden ESG-Praktiken resilienter gegenüber Krisen sind und eine höhere Aktienkursperformance aufweisen. Early Adopters wie Unilever und Patagonia setzten früh auf ESG-Praktiken und haben wiederholt gezeigt, dass sie nicht nur nachhaltiger, sondern auch profitabler sind. Unilever berichtete beispielsweise, dass ihre nachhaltigen Marken schneller wachsen und höhere Margen erzielen als der Rest des Geschäfts.

ESG & CSRD: Daten nachhaltig denken

Game-changer Ganzheitlichkeit
ESG-Reporting ermittelt Kennzahlen aus den Bereichen Environment, Social und Governance. Die Datenbasis umfasst das gesamte Unternehmen: Beschaffung, Produktion, Vertrieb und Logistik sind ebenso relevant wie Informationen aus Bereichen wie HR, Compliance oder Auditing, etc.

Neben eigenen Daten sind seit Inkrafttreten des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) vor und nachgelagerte Lieferketten zu berücksichtigen. Zusätzlich verpflichten Normen wie Verpackungs-, Batterie, Elektronikgeräte- und Kreislaufwirtschaftsgesetz nicht nur Hersteller, sondern jeden In-Verkehr-Bringer zu Mengenmeldungen. Das von Wirtschaftsprüfern abzusegnende Plan- und Ist-Mengen-Reporting bedeutet nicht nur einen immensen Aufwand, sondern enthüllt durch permanentes Monitoring und Analysen Chancen auf Müllvermeidung, CO2-Reduzierung, etc. Damit einher geht ein erhebliches Kosten-Optimierungspotenzial.

Ein ESG-Hub ermöglicht ganzheitliches CSR-Data-Management von der Integration über Analytik und Simulation bis Planung und Bereitstellung aller relevanter Daten. Neben dieser Pflichtübung ermöglichen der Einsatz KI-gestützter Business Intelligence Software Effizienzsteigerungen und Energieeinsparungen. ESG-Reporting als Baustein der Unternehmensstrategie ist nicht nur gesetzliche Vorgabe, sondern eröffnet handfeste Wettbewerbsvorteile.

Relevante Daten
Intelligentes Management ermöglicht Datenintegration und Bereitstellung unterschiedlichster Daten-Formate und Strukturen, sichert die Datenqualität und gewährleistet die Nachvollziehbarkeit (Data Lineage) und Auswertbarkeit. Gleichzeitig wird der Schutz persönlicher Daten und vor Datendiebstahl etabliert.

Performance Management
Analytics- und Planungstools ermöglichen Messen, Planen und Steuern aller ESG-relevanter Aktivitäten. Die Betrachtung macht Faktoren wie Produktionsstandorte, Warenströme, Arbeits- und Sozialstandards oder Umwelteffekte von Materialeinsatz, Produktionsverfahren und Transportwege quantifizierbar und liefert so ganzheitliche Entscheidungsgrundlagen.

ESG-Publishing und Reporting meldepflichtiger Informationen
Visualisierungstools und Reports ermöglichen eine automatisierte Nachhaltigkeits-Berichterstellung. Meldepflichtige Daten aus Abfallrecht, Kreislaufwirtschaftsgesetz, Verpackungsgesetz etc. werden als automatisierte Mengenmeldungen übermittelt.

Kundenszenario
Ganzheitliches Datenmanagement inkl. Frühwarnsystem bei Abweichungen bildet die Qualitätssicherung aller relevanten Informationen. KI-gestützte Planung optimiert die Balance zwischen gebundenem Kapital an Lagerbeständen und optimalen Frachtkosten.

Kennzahlen-basierte Simulation von Nachhaltigkeitseffekten verbessert die Entscheidungsgrundlage unternehmerischen Handelns, indem Umweltkosten in Deckungsbeiträge eingepreist werden und so eine ganzheitliche Betrachtung erlauben.

Die Identifikation maßgeblicher Datenquellen, -formate und -zyklen reduziert den manuellen Aufwand dramatisch und vermeidet Strafzahlungen für versäumte oder verspätete Mengenmeldungen.

Dashboards, definierte Reports und Schnittstellen ermöglichen die Erstellung eines permanenten oder on-demand ESG-Reportings und ISO14001 Audits, etc.

ESG & CSRD: ESG-Hub mit Mehrfachnutzen

Ressourcen schonen neu gedacht
Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen ist seit je her unternehmerische Kerntugend, wo dem ökonomischen Prinzip folgend das günstigste Verhältnis zwischen eingesetzten Inputfaktoren und Erträgen angestrebt wird, sprich: mit einem festen Ressourceneinsatz einen maximalen Ertrag zu erzielen, oder aber ein gegebenes Ziel unter Einsatz minimaler Ressourcen zu erreichen. Die globalen Herausforderungen und Abhängigkeiten aus Klimawandel, Lieferketten, sozialem Ungleichgewicht und daraus resultierenden Migrationsströmungen gehen weit über klassische Kennzahlen der Unternehmenssteuerung hinaus. Das erforderliche Umdenken findet seinen Niederschlag im ESG-Reporting und der Corporate Social Responsibility Directive, die das non-financial Reporting auf eine Stufe mit dem financial Reporting hebt.

Data-driven Sustainability
Im Zuge des ESG-Reporting werden klassische Kennzahlen wie Effizienz, Produktivität oder Rentabilität durch völlig neue Daten aus den Gebieten Environment, Social und Governance komplettiert. Kennzahlen aus Logistik- und Lieferketten, Energieverbräuchen oder Personalstatistiken gilt es ebenso abzubilden wie Compliance, Corporate Governance und Risikoeinschätzungen unter dem Gesichtspunkt der doppelten Wesentlichkeit.

CSRD Reporting betrifft den gesamten Daten-Lebenszyklus
ESG-Kennzahlen sind für jedes Unternehmen unterschiedlich und es gibt keinerlei Standards für die Datenbeschaffung oder -erhebung. Wenig überraschend wird Umfragen zur Folge die Datensammlung und Integration als größte Herausforderung gesehen, gefolgt von der Konsolidierung und KPI-Ermittlung. Die monetäre Bewertung folgt erst an dritter Stelle – hier kann man großenteils auf Marktstandards zugreifen. ESG-Daten müssen identifiziert, erhoben, aufbereitet und vorgehalten werden (Data Management), bevor Kennzahlen definiert, Planwerte festgelegt, Ist-Werte gemessen und Unternehmen danach gesteuert werden können (Performance Management). Dieser ganzheitliche Ansatz ist Grundvoraussetzung für data-driven Sustainability.

Data Management
Die ESG Data Integration muss in der Lage sein, selbst verteilte Daten in unterschiedlichen Formaten und Strukturen vereinnahmen und konsolidieren zu können. Hier können vorgeschaltete Tools hilfreich sein. Um die Datenqualität sicherzustellen, ist Data Preparation auch im Bereich non-financial Reporting elementar. Data Governance stellt sicher, dass die Daten nachvollziehbar (Data Lineage), ganzheitlich auswertbar (Data Catalog) und sicher sind (Data Security als Schutz persönlicher Daten und vor Datendiebstahl).

Performance Management
Analyse, Simulation und Prognostik der Datenbasis ermöglicht Planen, Steuern und Messen unternehmerischer Aktivitäten anhand festgelegter Kennzahlen. Ganzheitliche Planungen und Simulationen ermöglichen eine bessere Entscheidungsvorbereitung. Optimierte Planungen schonen Ressourcen durch Vermeidung von Überproduktionen oder Umsatz- und Margenverluste in Folge von Nichtverfügbarkeiten. Produktionsstandorte und Warenströme können ganzheitlich betrachtet werden inkl. Arbeits- und Sozialstandards und Umwelteffekten wie Transportwege und -medien.

Mehrere Fliegen mit einer Klappe: das ESG-Hub
Unabhängig von der Corporate Sustainability Reporting Directive CSRD gibt es eine Reihe von Gesetzen und Normen, die für den Aufbau eines ESG-Hubs sprechen, weil sie Unternehmen zur Meldung bestimmter Informationen zwingend verpflichten, wie beispielsweise:

Environment
Batteriegesetz – BattG
Elektro- und Elektronikgerätegesetz – ElektroG
Verpackungsgesetz – VerpackG
Kreislaufwirtschaftsgesetz – KrWG

Social
Arbeitszeitgesetz (ArbZG)
Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG)

Governance
Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)

Meldestellen
Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR)
BattG-Melderegister
Stiftung elektro-altgeräte register (ear)

Fazit
Ein ESG-Hub als festen Baustein in das unternehmensweite Reporting zu integrieren, hilft nicht nur gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, sondern ermöglicht ein 360 Grad Performance Management und ist das Fundament für echte data-driven Sustainability.

ESG & CSRD: Wesentlichkeit ist die neue Ganzheitlichkeit

Doppelt hält (wesentlich) besser

Wesentlichkeit in der Nachhaltigkeitsberichterstattung
Eine der bedeutenden Neuerungen, die mit der CSRD einhergehen, ist die Einführung des Konzepts der „Double Materiality“, auf Deutsch „Doppelte Wesentlichkeit” oder „Doppelte Materialität“ genannt.

Analog zu finanziellen Rechenschaftspflichten sollten Nachhaltigkeitsberichte Informationen enthalten, die für den Adressatenkreis relevant und bewertbar sind. Dieses Gebot der aussagekräftigen Informationen wird als „Wesentlichkeit“ bezeichnet. Eine Wesentlichkeitsanalyse sollte immer auch die Sicht aller Stakeholder eines Unternehmens umfassen. Relevante Stakeholder können Aktionäre, Banken, Investoren, Lieferanten, Geschäftspartner, Kunden, Mitarbeitende, Arbeitnehmervertreter, Anwohner, etc. sein.

Doppelte Wesentlichkeit
Das Prinzip der doppelten Wesentlichkeit zwingt Unternehmen dazu, die Nachhaltigkeitsaspekte ihrer Geschäftstätigkeit grundsätzlich aus zwei Perspektiven (=doppelt) zu betrachten: der Inside-Out Perspektive (= Impact Materiality), und der Outside-In Perspektive, (= Financial Materiality).

Die Inside-Out Betrachtung beziffert die tatsächlichen und potenziellen Auswirkungen („impacts“) des unternehmerisches Handeln auf unterschiedliche Nachhaltigkeitsthemen. Die Outside-In-Perspektive („finanzielle Wesentlichkeit“) betrachtet Chancen und Risiken von Nachhaltigkeitsthemen auf die finanzielle Lage und die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens.

Wesentlichkeit und Berichtspflicht
Ein Thema gilt als wesentlich, sobald es Risiken und Chancen für den Geschäftserfolg birgt (Outside-In Perspektive) oder die Geschäftstätigkeit signifikante Auswirkungen auf Umwelt und Umfeld hat (Inside-Out-Perspektive). Ein Thema ist also bereits zwingend berichterstattungspflichtig, wenn nur aus Sicht einer der beiden Perspektiven als wesentlich gilt.

Unternehmen sind verpflichtet, alle als „wesentlich“ identifizierte Themen gemäß der maßgeblichen European Sustainable Reporting Standards (ESRS) offenzulegen und durch Wirtschaftsprüfer testieren zu lassen. Der Bericht beinhaltet neben der Ist-Analyse Angaben zu Strategie und Governance, Informationen zu umgesetzten Maßnahmen sowie Ziele und Kennzahlen.

Nachvollziehbarkeit und jährliche Überprüfung
Die Wesentlichkeitsanalyse ist ein kontinuierlicher Prozess, dessen Inhalte regelmäßig aktualisiert und überprüft werden. Im Rahmen der CSRD ist auch Transparenz in Bezug auf die Methodik gefordert, wie die Wesentlichkeitsanalyse nach der Doppelten Materialität durchgeführt wurde.

Exemplarische Anwendung der Doppelten Wesentlichkeit
Um die praktische Anwendung der doppelten Wesentlichkeit darzustellen, soll das Beispiel eines Herstellers und Fullservice-Providers von Seilbahnen dienen.

Outside-In Perspektive: Aus Sicht der finanziellen Wesentlichkeit kann sich in unserem Beispiel beispielsweise das Thema Klimawandel auf die kurz-, mittel- und langfristige Einnahmen- und Ertragssituation auswirken. Die globale Erwärmung stellt eine Bedrohung für den Skitourismus dar, die zu einem sinkenden Absatzmarkt für den Seilbahnhersteller führen kann. Als sozialer Aspekt sei der Fachkräftemangel angeführt, der zu Engpässen in Produktion oder Servicegeschäft führen kann. Aus Governance-Gesichtspunkten können unternehmerische Risiken entstehen, wenn Genehmigungsverfahren verschärft und bspw. Neubauprojekte verhindert werden.

Inside-Out Perspektive: Aus Sicht der Impact Materiality kann die Geschäftstätigkeit des Unternehmens negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft haben. Hauptreiber sind Treibhausgasemissionen bei Produktion und Betrieb der Anlagen, Umweltschäden durch deren Bau, aber auch Arbeits- und Sozialstandards entlang der Lieferkette oder Compliance Themen (z.B. bei der Auftragsvergabe).

ESRS- und Branchenstandards als Kriterien-Kompass
Risiken und Chancen liegen also nicht nur in der direkten Geschäftstätigkeit, sondern auch vorgelagert in der Lieferkette und nachgelagert in der Nutzungsphase eines Produktes. Um zu ermitteln, welche Themen aus Sicht eines Unternehmens im Sinne der Doppelten Materialität wesentlich sind, hat das Unternehmen eine Wesentlichkeitsanalyse nach den Vorgaben der CSRD durchzuführen.

Im Rahmen der Berichtspflicht sind die thematischen ESRS-Standards Grundlage der Überprüfung und bieten eine Liste potenziell wesentlicher Themen. Darüber hinaus helfen branchenspezifische Standards und Nachhaltigkeitsratings bei der Einschätzung, welche Themen typischerweise für ein Unternehmen einer bestimmten Industrie wesentlich sind.

Mittels einer weitergehenden Umfeldanalyse können die ermittelten Themen in eine Rangfolge gebracht werden. Guter Ausgangspunkt einer Priorisierung sind erfahrungsgemäß die wesentlichen Umsatzquellen, Kostentreiber und Investitionsfelder der Unternehmen. Nach der Priorisierung muss eine Wesentlichkeitsschwelle festgelegt werden. Alle Themen, die diese Schwelle überschreiten, sind Berichterstattungs-pflichtig und müssen aufgeführt werden.

ESG beinhaltet zahlreiche Synergien
Die Wesentlichkeitsanalyse ermöglicht es Unternehmen, neben relevanten Nachhaltigkeitsthemen auch Unternehmens-strategische und operatives Optimierungspotenziale zu identifizieren. Dadurch können Unternehmen ihre Ressourcen effektiver einsetzen und neben ihrer Nachhaltigkeit auch ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Weil die Ergebnisse von Wesentlichkeitsanalysen sehr individuell sind, gibt es im Gegensatz zu Finanzkennzahlen kaum Standards und Automatismen. Heterogene Datenquellen, -typen, -formate sind die Regel, und die erste Meile der Datenintegration entsprechend komplex. Neben internen Quellen gilt es externe zu berücksichtigen. Einige Daten können direkt ermittelt, andere nur indirekt erhoben oder kalkulatorisch bestimmt werden. Datenformate reichen von Papierform bis zu strukturierten Reporting-Standards und Datenzyklen sind beliebig von permanent bis mehrjährig, wodurch Abgrenzungen erforderlich werden.

Aus Daten Wissen machen

Digitalisierung und unternehmerische Nachhaltigkeit sind nicht nur untrennbar miteinander verbunden, sondern bilden eine Symbiose. Digitale Technologien ermöglichen Effizienzsteigerungen und Energieeinsparungen. Künstliche Intelligenz kann Umweltentwicklungen und Geschäftsereignisse prognostizieren und in Echtzeit Prozesse beeinflussen.

Durch Business Analytics und den Einsatz von AI lassen sich Synergien materialisieren, die bei allen Stakeholdern punkten und Nachhaltigkeit im Wortsinn verkörpern: wirtschaftliche Nachhaltigkeit ebenso wie verantwortungsbewusster und Ressourcen-schonender Umgang mit der Umwelt sowie Verantwortungsbewusstsein gegenüber nachfolgenden Generationen.

Rechtzeitig anfangen
Die Komplexität einer Wesentlichkeitsanalyse wird oft unterschätzt, weil die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet werden muss und die Outside-in Betrachtung Neuland darstellt. Um fundierte Ergebnisse durch die Wesentlichkeitsanalyse zu erhalten, müssen verschiedenste Informations- und Datenquellen angezapft und abgebildet werden. Neben geeigneten Reporting- und Planungstools braucht man Zeit für Vorbereitung, Datenerhebung und -konsolidierung.

Die Wesentlichkeitsanalysemehr ist dabei mehr als nur gesetzliche Auflage: sie liefert wichtige Einsichten zu Risiken und Chancen, die zur Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie beitragen und Ausgangspunkt eines Stakeholderdialogs sein können. An dieser Stelle schlagen Business Analytics und der Einsatz von KI neue Kapitel der digitalen Transformation auf.

ESG & CSRD: Herangehensweise

In 8 Schritten zum CSRD Reporting

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wird für eine Vielzahl von Unternehmen bindend. ESG-Reportings müssen nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) erfolgen und unterliegt der Testatpflicht durch Wirtschaftsprüfer. Die Rechnungslegung umfasst Umweltfaktoren (Environment) , soziale Aspekte (Social) sowie Risikomanagement und Compliance-Kriterien (Governance). Hierfür werden in Form der „doppelten Wesentlichkeitsanalyse“ sowohl die Risiken der unternehmerischen Tätigkeit für die „Außenwelt“ (inside-out) als auch potenzielle externe Risiken für das Unternehmen (outside-in) identifiziert und bewertet.

„Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen“ (Aristoteles)

Es ist ratsam, die zukünftigen Regelungen frühzeitig zu analysieren und in die Umsetzungsplanung zu gehen. Viele Reporting-pflichtige Daten und Informationen werden zukünftig von Personen bereitgestellt, die keinerlei Erfahrung mit Berichterstattung haben. Gleichzeitig ist die technische Umsetzung von Datenerhebung, Integration, Analyse, Planung und Berichtslegung zeitaufwändig, da es anders als bei finanziellen Kennzahlen kaum Vorlagen und Automatisierungsansätze gibt.

Unternehmen, die bereits Nachhaltigkeitsberichte erstellt haben oder ISO 14001 zertifiziert sind, haben einen Erfahrungsvorsprung. Daraus abgeleitet empfehlen Experten folgendes Vorgehen:

1. Rechtliche Betroffenheit, interne Kommunikation und Schulung

Prüfen Sie, ob und ab wann für Ihr Unternehmen eine gesetzliche Berichtspflicht besteht. Planen Sie ein Jahr Vorbereitung auf das ESG-Reporting, um Zeit für den Aufbau von Strukturen, Datensammlung und Prozessgestaltung zu haben. Schaffen Sie unter den Mitarbeitern ein breites Verständnis für ESG und seine weitreichende Bedeutung für Ihr Unternehmen. Schulungen können das ESG-Bewusstsein schärfen und damit Motivation und Qualität der Datenerhebung positiv beeinflussen.

2. Erwartungen und Zielhorizont

Identifizieren Sie die wichtigsten Stakeholder, für die Ihr ESG-Bericht relevant sein könnte und priorisieren Sie deren Erwartungen in Bezug auf ESG-Themen. Potenzielle Stakeholder sind Investoren, Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Interessenten, Bewerber, etc.

3. Relevante ESG-Indikatoren

Definieren Sie die für Ihr Unternehmen wichtigsten ESG-Indikatoren unter dem Aspekt der doppelten Wesentlichkeit. Neben Ihrer Business Perspektive (Inside Out) müssen Sie auch die Stakeholder Perspektive (Outside In) berücksichtigen. Anhaltspunkte bieten internationale Standards wie die Global Reporting Initiative (GRI), Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) und branchenspezifische Indizes.

4. Relevante Daten: Beschaffung und ganzheitliches Datenmanagement

Identifizieren Sie für die für Sie relevanten ESG-Indikatoren die maßgeblichen Datenquellen, -Formate und -Zyklen. Konzipieren Sie die Erhebung, Erfassung, Konsolidierung und Qualitätssicherung der benötigten Informationen (Aktualität, Genauigkeit, Datenschutz).

5. Berichtstruktur

Entwickeln Sie eine klare ESG-Berichtsstruktur für Ihr Unternehmen, z.B. gegliedert nach Allgemein, Umwelt, Soziales und Governance. Halten Sie dazu frühzeitig Rücksprache mit Ihrem Wirtschaftsprüfer, um die Richtigkeit und Verständlich und Relevanz der geplanten Berichtsstrukur sicherzustellen.

6. Zieldefinition und permanentes Monitoring der Zielerreichung

Setzen Sie klare Ziele für Ihre ESG-Initiativen und identifizieren Sie unterjährige Kontroll-KPI, um die langfristige Zielerreichung durch Messen von Etappenzielen zu kontrollieren und die Nachhaltigkeitsbemühungen Ihres Unternehmens zu steuern.

7. Veröffentlichung und Kommunikation

Publizieren Sie Ihren ESG-Bericht fristgerecht und kommunizieren Sie die Ergebnisse und Erkenntnisse proaktiv, um Transparenz und Vertrauen in Richtung der Stakeholder zu bestätigen und zu festigen. Nutzen Sie erfolgreiche Nachhaltigkeitsbemühungen für die Unternehmenskommunikation und binden Sie Marketing, HR und Vertrieb aktiv ein. Stellen Sie sicher, dass die ESG-Strategie als Verkaufsargument genutzt und in Ausschreibung aktiv als Bieterfrage eingefordert wird.

8. Rückkopplung und Nachbesserung

Installieren Sie einen Verbesserungsprozess. Sammeln Sie Feedback von intern, Stakeholdern, Wettbewerbern und branchenfremden Benchmarks, um den Prozess der Berichterstattung zu verbessern. Nutzen Sie die gewonnenen ESG-Erkenntnisse, um Ihre Unternehmensstrategie zu reflektieren und ggf. anzupassen.

ESG-Berichterstattung ist ein fortlaufender Prozess. Durch kontinuierliche Verbesserung und Anpassung an sich ändernde Standards und Erwartungen können Unternehmen ihre ESG-Leistung transparent und wirksam kommunizieren. Diese ersten Schritte bilden die Grundlage für ein erfolgreiches ESG Reporting-Projekt, das die Transparenz, Glaubwürdigkeit und Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens verbessert.

ESG & CSRD: Rechtliche Rahmenbedingungen

Nachhaltigkeitsmanagement umfasst Strategien und Maßnahmen von Unternehmen zur Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) der UNO. Zwei Begriffe werden in diesem Zusammenhang fast synonym verwendet: CSR (Corporate Social Responsibility) und ESG (Environmental, Social and Governance). Die Begriffe hängen zwar zusammen, sind aber nicht identisch. Während sich hinter dem Kürzel CSR ein eher normatives Konzept verbirgt, das Unternehmen Orientierung für ihr gesellschaftliches Engagement gibt, ist ESG darauf angelegt, Aktivitäten zu quantifizieren und Ziele konkret zu messen.

ESG-Kriterien und geltendes Recht
Die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) ist eine EU-Verordnung, die darauf abzielt, die Transparenz und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsinformationen von Unternehmen zu verbessern. Aus Unternehmenssicht ist ESG ein Querschnittsthema, das mit zahlreichen bestehenden Gesetzen und Normen korreliert. Die Verbindungen sind vielfältig und ziehen sich quer durch alle wirtschaftsjuristischen Disziplinen – unabhängig von Unternehmensgröße oder Branche.

Beispiele sind (unvollständige Aufzählung):

Environment
Batteriegesetz (BattG) zu Inverkehrbringen, Rücknahme und Entsorgung von Batterien und Akkumulatoren
Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) zu Inverkehrbringen, Rücknahme und Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten
Verpackungsgesetz (VerpackG) zu Inverkehrbringen, Rücknahme und Entsorgung von Verpackungen
Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) zur Regelung des Abfallkreislaufs mit dem Ziel von Abfallvermeidung und Recycling.

Social
Arbeitszeitgesetz (ArbZG) für Sicherheit und Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer
Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) zum Schutz von Kindern und Jugendlichen
Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) gegen Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen
Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gegen Antidiskriminierung aufgrund von Rasse, Ethnie, Geschlecht, Religion, Behinderung, Alter oder sexueller Identität.
Bundesgleichstellungsgesetz (BGleiG)

Governance
Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
Corporate Governance Kodex
Kartellrecht
Aktiengesetz (AktG)
GmbH-Gesetz (GmbHG)
Geldwäschegesetz (GwG)
Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)

Klammerfunktion mit Anreizsystem
In Analogie zur 2-Faktoren-Theorie von Herzberg sind Gesetze Hygienefaktoren und ESG-Kriterien Motivatoren für nachhaltiges Wirtschaften. Das Einhalten gesetzlicher Rahmenbedingungen ist obligatorisch, während ESG die inhaltliche Klammer zwischen unterschiedlichsten Normen bildet, Transparenz schafft und so nachhaltiges unternehmerisches Handeln fördert.

Wettbewerbsfähigkeit
Gesetze wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU erfordern von Unternehmen die Offenlegung spezifischer ESG-Informationen. Die Standardisierung und Harmonisierung der Berichterstattung ermöglicht eine Vergleichbarkeit des ESG-Reifegrades verschiedener Unternehmen. Das schafft Transparenz und erhöht den Wettbewerbsdruck in puncto Nachhaltigkeit – und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.

Risikomanagement
ESG-Reporting beinhaltet das Abschätzen unternehmerischer Risiken. Die Analyse von Bedrohungsszenarien ist Grundvoraussetzung für effektives Risikomanagement und damit für unternehmerische Resilienz.

Stakeholder-Erwartungen
ESG-Kriterien sind multidimensional und adressieren daher die Erwartungen unterschiedlichster Stakeholder. Neben bestehenden Kunden und Mitarbeitern zählen dazu vor allem potenzielle Kreditgeber, Investoren und Bewerber.

Förderung nachhaltiger Praktiken
Durch konkrete Zielsetzungen und Vergleichbarkeit ermöglicht das ESG-Reporting die Messbarkeit von Nachhaltigkeitsmanagement. Unternehmen können dadurch sowohl den rechtlichen Anforderungen als auch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und drohende Sanktionen durch Stakeholder oder Gesetzgeber bei Nichteinhaltung vermeiden.

Von der CSR-Richtlinie zur CSRD-Regelung
2014  EU-Strategie für die soziale Verantwortung in Unternehmen (CSR)
2017  Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG)
2020  Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) EU-Taxonomie Verordnung
2021  Entwurf der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
2022  Umsetzung in nationales Recht
2024  Verpflichtende Anwendung für das Geschäftsjahr 2023

Geltungsbereich
Berichtspflichtig sind ab Berichtsjahr 2025 alle Firmen, die mindestens zwei der drei folgenden Kriterien erfüllen:

  • mehr als 250 Mitarbeiter*innen
  • mehr als 20 Mio. Euro Bilanzsumme
  • mehr als 40 Mio. Euro Umsatz

 

ESG und Nachhaltigkeit im Bereich Data Analytics und BI

Aus der Pflicht eine Tugend machen

Die Nachhaltigkeit-Berichterstattung ist in aller Munde und wird von der EU in den letzten Jahren stark forciert. Ab dem Fiskaljahr 2023 greift die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die zukünftig Unternehmen in immer größerem Umfang zum Thema ESG Reporting verpflichtet. ESG steht für Environmental, Social und Governance und bewertet Geschäftsaktivitäten bezüglich ihrer Auswirkungen auf Umwelt und ihr wirtschaftliches und soziales Umfeld. Dies soll nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) erfolgen.

Ausgewählte Unternehmen in der EU müssen ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten schon seit 2014 gemäß der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) dokumentieren. Diese Berichtspflicht wird zukünftig durch die CSRD geregelt und sukzessive ausgeweitet. Betroffen sind ab Berichtsjahr 2025 alle Firmen, die zwei der drei folgenden Kriterien erfüllen:

  • mehr als 250 Mitarbeiter*innen
  • mehr als 20 Mio. Euro Bilanzsumme
  • mehr als 40 Mio. Euro Umsatz

Nach Schätzungen der EU steigt die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen damit auf rund 50.000, davon 15.000 allein in Deutschland.

CSRD führt erstmals verbindliche Nachhaltigkeits- und Berichtsstandards auf EU-Ebene ein, um bestehende Lücken bei den ESG-Berichtsvorschriften zu schließen. Wesentliche Unterschiede zwischen der vormals freiwilligen CSR Richtlinie liegen in der doppelten Wesentlichkeitsanalyse und der Testatpflicht durch Wirtschaftsprüfer.

Double Materiality
Unternehmen sind gemäß der doppelten Wesentlichkeitsanalyse verpflichtet, sowohl über die Auswirkungen ihres Geschäftsbetriebs auf Mensch und Umwelt als auch über die Einflussrisiken von Nachhaltigkeitsaspekten auf ihr Gewerbe zu berichten. Bisher war das nur dann verpflichtend, wenn beide Aspekte wesentlich für den Unternehmenszweck waren.

Unabhängige Wirtschaftsprüfung
Zukünftig muss die Nachhaltigkeitsberichterstattung analog zur Finanzberichterstattung von externen Experten geprüft werden. Dazu greifen EU-Standards, deren Prüfungstiefe schrittweise erweitert wird. Das hebt non-financial und financial Reporting von der Wertigkeit auf dieselbe Stufe.

Einheitliches elektronisches Berichtsformat
Seit 2020 müssen bestimmte Unternehmen ihre Rechnungslegungsunterlagen im European Single Electronic Format (ESEF) bereitstellen. Dieses Format ist sowohl für den Menschen als auch für Maschinen lesbar und verwendet XHTML-Format mit sogenannten XBRL-Tags zur Markierung von Konzernabschlüssen. CSRD weitet diese Anforderung auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung aus, weshalb die Europäische Kommission die Veröffentlichung einer eigenen XBRL-Taxonomie plant.

Non-financial Reporting steckt in den Kinderschuhen
Während finanzielle Kennzahlen standardisiert und deren zugrundeliegende Prozesse längst weitestgehend automatisiert sind, sind Nachhaltigkeitskennzahlen heterogen, da sie von Unternehmen zu Unternehmen variieren können. Produzierende Unternehmen weisen andere Kriterien auf als Handel oder Finanzsektor. Auch die Erhebung der Daten ist weder standardisiert noch automatisiert.

ESG-relevante Daten: überall und nirgends
Der unternehmerische Aufwand zur Erstellung eines ESG Reporting ist enorm. Herausforderungen liegen besonders in der ersten Meile (Data Collection and Integration) und der letzten Meile (Konsolidierung und Berichtsveröffentlichung) der Datenzyklen. Das stellt alle berichtspflichtigen Unternehmen vor besondere Herausforderungen: von der Datenintegration bis zur Berichtslegung sind inklusive Data Analytics und Business Planning alle BI-Disziplinen relevant und gefordert

E wie Environmental
Hierzu zählen Daten über Ressourcenverbräuche, Carbon Footprint, Abfallmengen, etc. entlang der gesamten Produktlebenszyklen.

S wie Social
Hierzu zählen Kennzahlen für Mitarbeiterverantwortung, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, aber auch Themen wie Vielfalt, gesellschaftliches Engagement und die Einhaltung von Arbeits- und Sozialstandards.

G wie Governance
Governance Kennzahlen messen den Grad verantwortungsvoller Unternehmensführung und umfassen Themen wie Steuerungs- und Kontrollprozesse. Hierzu zählen neben Sourcing und der Zusammenarbeit mit Partnern auch IT-Sicherheit, Datenschutz und Compliance.

Heterogene Datenquellen, -typen, -formate
Die erste Meile der Datenintegration ist insofern komplex, als unterschiedlichste Daten vereinnahmt werden müssen. Neben internen Quellen gilt es externe zu berücksichtigen. Einige Daten können direkt ermittelt, andere nur indirekt erhoben oder kalkulatorisch bestimmt werden. Datenformate reichen von Papierform bis zu strukturierten Reporting-Standards und Datenzyklen sind beliebig von permanent bis mehrjährig, wodurch Abgrenzungen erforderlich werden.

ESG beinhaltet zahlreiche Synergien
Digitalisierung und unternehmerische Nachhaltigkeit sind nicht nur untrennbar miteinander verbunden, sondern bilden eine Symbiose. Digitale Technologien ermöglichen Effizienzsteigerungen und Energieeinsparungen. Künstliche Intelligenz kann Umweltentwicklungen und Geschäftsereignisse prognostizieren und in Echtzeit Prozesse beeinflussen.

Durch Business Analytics und den Einsatz von AI lassen sich Synergien materialisieren, die bei allen Stakeholdern punkten und Nachhaltigkeit im Wortsinn verkörpern: wirtschaftliche Nachhaltigkeit ebenso wie verantwortungsbewusster und Ressourcen-schonender Umgang mit der Umwelt sowie Verantwortungsbewusstsein gegenüber nachfolgenden Generationen.

Pflicht oder Tugend?

Die Erreichung jeglicher Unternehmensziele setzt funktionierende Datenmanagement-Prozesse voraus. ESG Reporting als festen Baustein in die Unternehmensstrategie zu integrieren, ist nicht nur ab 2024 gesetzliche Vorgabe, sondern eröffnet echte Chancen.
Wie man aus der Pflicht eine Tugend macht und welche Bausteine des Datenzyklus besonders Augenmerk verlangen, um Aufwände zu reduzieren, gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen und Chancen zu verwandeln, wird EVACO im kommenden Jahr regelmäßig vorstellen.